Durchlaufzeiten reduzieren: Ein Schlüssel zur Effizienz für Finanzinstitute
In der dynamischen Welt der Finanzmärkte sind Durchlaufzeiten ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Finanzinstituten und Kapitalmärkten. Die Geschwindigkeit, mit der Transaktionen abgewickelt werden, die Einhaltung regulatorischer Anforderungen und die Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen sind für Asset Manager, Börsen und Zahlungsdienstleister von zentraler Bedeutung. In diesem Kommentar beleuchten wir, wie eine Reduzierung der Durchlaufzeiten in diesem Kontext nicht nur Effizienzgewinne mit sich bringt, sondern auch die Kundenbindung stärkt und letztlich Wettbewerbsfähigkeit sichert.
Die Komplexität der Finanzmärkte hat in den letzten Jahren zugenommen. Finanzinstitute stehen vor der Herausforderung, eine Vielzahl von Transaktionen in Echtzeit abzuwickeln, und dabei den Anforderungen von Regulierungen wie MiFID, AML und PSD2 gerecht zu werden. Bei diesen Rahmenbedingungen ist eine lange Durchlaufzeit ein ernsthaftes Hindernis. Es sorgt nicht nur für höhere Kosten, sondern kann auch zu einem Verlust von Marktanteilen führen, wenn Kunden alternative Anbieter wählen, die schnellere Dienstleistungen anbieten.
Zur Reduzierung der Durchlaufzeiten gibt es verschiedene Ansätze, die in der Branche diskutiert werden. Ein entscheidender Faktor ist der Einsatz moderner Technologie. Automatisierung und digitale Plattformen bieten zahlreiche Möglichkeiten, den Prozess der Transaktionsabwicklung zu optimieren. Durch den Einsatz von Robotic Process Automation (RPA) können beispielsweise wiederkehrende manuelle Aufgaben automatisiert werden. Dies reduziert nicht nur menschliche Fehler, sondern beschleunigt den gesamten Workflow erheblich. Laut einer Studie des McKinsey Global Institute könnten durch die Automatisierung in der Finanzdienstleistungsbranche bis zu 30% der Effizienz gesteigert werden.
Ein weiteres Schlüsselmerkmal ist die Integration von leistungsfähigen Datenanalysesystemen. Mit fortgeschrittenen Algorithmen und Machine Learning-Technologien können Finanzinstitute nicht nur frühzeitig Markttrends erkennen, sondern auch den Entscheidungsprozess beschleunigen. Schnelligkeit ist in der Finanzwelt Gold wert – die Fähigkeit, frische Daten in die Entscheidungsfindung einzubeziehen, kann über den Erfolg oder Misserfolg einer Transaktion entscheiden. Der Aufbau einer datengestützten Kultur innerhalb der Organisation ist daher ein notwendiger Schritt, um die Durchlaufzeiten signifikant zu verkürzen.
Zudem wird die Reduzierung der Durchlaufzeiten auch durch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren in der Wertschöpfungskette gefördert. Payment Service Provider, Börsen und Banken müssen eine nahtlose Integration der Systeme schaffen, um Informationssilos abzubauen. Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung von Application Programming Interfaces (APIs), die es ermöglichen, dass unterschiedliche Systeme effizient miteinander kommunizieren. Dies trägt dazu bei, dass Daten in Echtzeit ausgetauscht werden können, was wiederum die Bearbeitungszeit einer Transaktion drastisch verringert.
Regulatorische Veränderungen, wie die Vorgaben der EU zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder die Herausforderungen, die sich aus der Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 ergeben, erfordern zudem eine proaktive Anpassung an neue Gegebenheiten. Diese Anpassungen sind nicht nur notwendig, um Compliance sicherzustellen, sondern bieten auch eine Gelegenheit, interne Prozesse zu hinterfragen und gegebenenfalls zu optimieren. Eine reibungslose Implementierung solcher Änderungen bedeutet in vielen Fällen die Implementierung von neuen Technologien – ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer Verkürzung der Durchlaufzeiten.
Die Branche move-on, und viele Institute haben dies bereits erkannt. Laut einer Umfrage von Deloitte haben 87% der befragten Finanzinstitute Signale dafür wahrgenommen, dass eine schnellere Reaktionszeit auf Marktänderungen von Kunden und Märkten stärker gefordert wird. Dennoch zeigt diese Umfrage auch, dass nur 40% der Institute aktiv an der Reduzierung von Durchlaufzeiten arbeiten. Hier liegt eine große Chance für viele Unternehmen, die in der Lage sind, ihre Prozesse zu überdenken, Technologien zu implementieren und agile Arbeitsweisen zu fördern.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Reduzierung der Durchlaufzeiten nicht lediglich eine Frage der Effizienz ist, sondern eine strategische Notwendigkeit darstellt, um im Wettbewerb der Finanzmärkte bestehen zu können. Die Ansätze, die bereits in der Branche angestoßen wurden, sind vielversprechend – jedoch bedarf es eines entschlossenen Handelns und eines einheitlichen Fokus auf Innovation, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Die Finanzinstitute, die heute in zukunftsweisende Lösungen investieren, werden morgen die Gewinner in einer ständig wechselnden und zunehmend digitalisierten Finanzlandschaft sein. Es ist an der Zeit, diesen Wandel aktiv zu gestalten und durch kürzere Durchlaufzeiten einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu sichern.